Restitution an die Erben nach Sigmund Waldes

Im März 2013 konnten 159 Bücher den Erben von Sigmund Waldes (geb. 1877 in Prag, gest. 1961 in Maspeth/Long Island - USA) zurückgegeben werden.

Die Brüder Sigmund und Heinrich Waldes waren als Fabrikanten von Knöpfen mit Werkstätten in Prag, Dresden, Long Island und der Schweiz über Deutschland hinaus tätig und angesehen. Sigmund Waldes war seit 1908 einer der Gesellschafter des Werkes in Dresden, in der Kleinen Plauenschen Gasse Nr. 37/43. Unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialistische Regierung in Deutschland war er nach Paris gegangen und später über Barcelona nach New York ausgewandert, wo er die dortige Filiale übernahm und zum Hauptsitz ausbaute. Sigmund Waldes starb 1961.

Begonnen hat der Weg der Bücher im Jahr 1938, als die Sammlung bibliophiler Drucke des 19. und 20. Jahrhunderts in Dresden beschlagnahmt und über einen Zwischenhändler im Jahr 1941 an die Sächsische Landesbibliothek verkauft wurde. 2001 nutzte die SLUB das Portal www.lostart.de, um die Existenz der Sammlung in der Rubrik Fundmeldungen anzuzeigen. Ein Kontakt zu den Erben kam erst Jahre später durch einen in Berlin lebenden amerikanischen Bürger zustande, der über den Eintrag in lostart.de aufmerksam wurde. Durch diesen Kontakt war es der SLUB möglich, diese Bücher von Sigmund Waldes zu restituieren.

Weitere Informationen zur Rückgabe der Bücher finden Sie in Aurich, Frank / Köhler, Norman: Ein langer Weg. Übergabe der Bibliothek von Sigmund Waldes. BIS - Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen – 6 (2013)2, S. 114 – 115.